Frl. Jette vom Friseursalon Walter Steiner im Gespräch mit Thomas Majevszki
„Aber es ist auf jeden Fall alles original 50er Jahre. Das ist auch unser Motto und genauso ist auch das Ambiente. Nicht dieses Schrille, keine elektronische Musik, nicht dieses grelle Licht – hier soll alles gemütlich sein, man soll sich wohlfühlen.”
Euer Salon wirkt wie mit einer Zeitmaschine aus den 50er Jahren herüberkatapultiert. Hattet Ihr das Interieur von Anfang oder erst im Lauf der Zeit zusammengetragen?
Frl. Jette: Da Kitty und ich auch privat so wohnen, hatten wir schon einige Möbel zur Verfügung. Dann hatte ich noch eine Garage in der vieles, was ich in den Jahren gekauft hatte, eingelagert waren. So hatten wir direkt einen Grundstock.
Wie kamt Ihr auf die Idee zur Gründung Eures eigenen Salons in dieser Form?
Frl. Jette: Kitty und ich haben uns auf einem Festival kennen gelernt, uns direkt super verstanden. Es war quasi „Liebe auf den ersten Blick“. Wir lieben beide diese Zeit und auch die Musik der 50er und kamen dann direkt auf die Idee uns zusammen selbstständig zu machen. Es hat dann ein bisschen länger gedauert und wir haben dann ein Jahr nach einem passenden Ladenlokal gesucht, bis wir dann im November 2016 aufgemacht haben. In der Zeit haben viele Leute mitbekommen, dass wir uns selbstständig machen wollten und haben uns Bescheid gegeben, wenn irgendwo alte Salons geschlossen wurden. So haben wir diese 50er Jahre Wände oder auch diese Seitenteile bekommen. Vorher war hier war gar nichts. Seitdem haben wir den Salon hier peu à peu gestaltet, immer wieder Kleinigkeiten ausgetauscht. Aber es ist auf jeden Fall alles original 50er Jahre. Das ist auch unser Motto und genauso ist auch das Ambiente. Nicht dieses Schrille, keine elektronische Musik, nicht dieses grelle Licht – hier soll alles gemütlich sein, man soll sich wohlfühlen. Wir haben sogar die Topfpflanzen ausgesucht, die in der Zeit angesagt waren.
Seid Ihr nur beim Interieur 50er Fans, oder betrifft das auch Euer Styling?
Frl. Jette: Wir sind auf klassische Schnitte und Stylings spezialisiert. Die Kunden kommen wegen des Stylings teilweise von weit her, denn kaum ein Salon beherrscht noch die alten Techniken, wie zum Beispiel die Wasserwelle. Manche reisen wirklich drei Stunden an, um sich hier die Haare machen zu lassen. Es gibt sogar Salons, die schicken dann die Leute zu uns, weil sie selber bestimmte Dinge einfach nicht mehr können. Aber wir beherrschen natürlich auch die neumodischen Stylings.
Hat sich der Salon in Düsseldorf als Anlaufstelle für 50er-Styling herumgesprochen?
Frl. Jette: Absolut. Manche Kundinnen möchten nur ein bestimmtes Element, wie beispielsweise eine Wasserwelle, die heute ja auch gar nicht mehr Bestandteil der Ausbildung ist, sodass sie kaum noch jemand beherrscht, manche möchten eine komplette Frisur. Es gibt ja auch Hochzeiten im 50er Jahre Stil und da kommen die Leute dann für die perfekte Frisur natürlich zu uns. Inzwischen sind wir sogar Teil einiger Düsseldorf-Rundgänge. Da stehen dann plötzlich eine Menge Leute vor dem Schaufenster und machen Photos.
Geht Eure Liebe zum Detail auch soweit, dass Ihr klassische Werkzeuge verwendet?
Frl. Jette: Klar! Wir verwenden klassische Rasiermesser und auch Scheren von damals, alles ist komplett absolut original.
Vielen Dank für das Gespräch und den Original-Filterkaffee!