Buchtipp: Heinrich Spohr: „Dr Affekat em Zuppejröns“
Begriffe der Düsseldorfer Mundart – Bedeutung und Herkunft
Jede Sprache lebt durch ihre Begriffe und aus ihren Sprachbildern, die in typische Wendungen einfließen. Das macht ihren unverwechselbaren Charakter aus.
Die Mundart des Düsseldorfer Rheinisch weist eine Fülle von Sprachbildern und bedeutungsintensiven Begriffen auf, die in die Hochsprache eingeflossen und dort gebräuchlich geworden sind – mit denen die Mundart die Hochsprache also bereichert hat. Zu den wohl bekanntesten Ausdrücke gehören Jedöns, Fisternölles, Visematente, Röggelches oder Zuppejröns.
Doch was bedeuten diese Begriffe? Woher stammen sie? Welches ist ihr Sinngehalt? In welchem Zusammenhang werden sie angewendet?
Langwierige Recherchen, zahlreiche Gespräche in den Düsseldorfer Ortsteilen und Städten um Düsseldorf und viele Anregungen aus der Leserschaft des Autors haben die Herkunft und den Sinngehalt der Begriffe aufgehellt.
In der Sammlung „Dr Affekat em Zuppejröns“ finden sich diese Begriffe und Ausdrücke. Aber sie stehen in dieser Sammlung nicht losgelöst, sind vielmehr eingebettet in ihre sprachliche Anwendung und eingeordnet in den eigenen Sinnzusammenhang.
Mit Charme und Witz hat der Autor den Bedeutungs- und Herkunftsrahmen bekannter Wörter und Ausdrücke der Düsseldorfer Mundart unter die Lupe genommen und dabei Verbindungen aufgezeigt, die selbst alteingesessene Düsseldorfer zum Staunen bringen.
Der weite Bogen der Bedeutung reicht vom Althochdeutschen, Altfranzösischen, Jiddischen, Niederdeutschen bis ins Heute. Die sprachlichen Zusammenhänge werden an der Etymologie der Begriffe evident. Das macht die Mundart so interessant und lebendig – zeigt, dass Mundart keine ‚platte‘ Sprache ist.
Für jeden Bewohner Düsseldorfs – ob hier gebürtig oder hier sesshaft geworden – für jeden, der die Düsseldorfer Mundart und damit die Düsseldorfer verstehen will, ist dieses einzigartige Werk eine Fundgrube zum Nachschlagen, Stöbern, Entdecken und Erlernen des Düsseldorfer Rheinisch. Es ist eine Ergänzung des Ende 2013 erschienenen „Großen Wörterbuchs der Düsseldorfer Mundart“, das ein reines Sprachwörterbuch ist und daher die Etymologie weitgehend aussparen musste.
Foto: Grupello Verlag
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