Pure Lust auf Kultur
Monheimer Kulturwerke interpretieren die Kulturlandschaft der Stadt neu
Monheim am Rhein hat, was das Angebot von Kunst und Kultur angeht, einiges zu bieten. Insbesondere bei der Installation von Kunst im öffentlichen Raum denkt die Stadt in jüngster Vergangenheit progressiv und beweist Mut: aufwendig gestaltete Großwerke, etwa von Markus Lüpertz und dem Berliner Künstlerkollektiv Inges Idee, zieren mittlerweile das Stadtbild. Erst kürzlich wurde der Geysir, eine zeitgenössische Wasserinstallation des in Düsseldorf lebenden Künstlers Thomas Stricker, an der Rheinuferpromenade der Stadt eingeweiht und findet seither bundesweit Beachtung.
Und auch in Sachen Darstellender Kunst sowie Musik beschreitet die Stadt seit geraumer Zeit neue Wege, denn auch wenn die Monheimer Kulturwerke GmbH – vor rund zwei Jahren als Tochterunternehmen der Stadt gegründet – noch jung ist: das Unternehmen prägt die Kulturlandschaft der Stadt und ihres Umfelds bereits maßgeblich. Genreübergreifend bespielt das junge Unternehmen um Intendant und Geschäftsführer Martin Witkowski (43) die kleinen und größeren Bühnen der Stadt und lässt so bereits heute erahnen, was in Zukunft möglich sein wird, wenn das spannende Bauprojekt Kulturraffinerie K714 in rund vier Jahren abgeschlossen ist und seinen Betrieb aufnehmen wird.
Einen Aspekt hat der Intendant dabei stets im Blick: den kunstvollen Perspektivwechsel. „Die Rezeption von Kunst und Kultur eröffnet neue Denkräume und lädt zur gemeinsamen Diskussion ein“, erklärt Witkowski. Diese Energie will der Intendant maßgeblich und nachhaltig nutzen. So verabschiedete sich erst kürzlich der junge Künstler Leon Löwentraut als Shooting-Star der aktuellen Kunstszene als letzter geladener Gast mit seiner überaus gut besuchten Ausstellung „In Time“ von der ehemaligen Shell-Abfüllanlage, die als historisches Gebäude mit außergewöhnlichem Industriecharme bis Anfang 2024 zu einem multifunktionalen Veranstaltungsort unmittelbar an der Rheinuferpromenade umgestaltet werden soll. Löwentraut hinterlässt Spuren: Ein großflächiges Wandgemälde, das der Maler in den alten Räumen der zum Teil denkmalgeschützten Architektur anbrachte, wurde bei der Finissage bewusst umgestürzt und transformiert. In anderer Form soll es bald seinen Platz innerhalb des neuen Gebäudeensembles der zukünftigen Kulturraffinerie K714 einnehmen.
Dies stößt bereits jetzt weit über die Stadtgrenzen hinaus auf großes Interesse, ist das der geplanten neuen Veranstaltungshalle zugrunde liegende Baukonzept doch mehr als außergewöhnlich. Während die denkmalgeschützte Fassade mit ihren charakteristischen roten Ziegeln sowie Teile der einzigartigen Betonträgerkonstruktion der ehemaligen Abfüllhalle aus dem Jahr 1913 in ihrer reinen Form erhalten bleiben, wird in das Innere des Gebäudes ein deutlich höherer Körper aus Glasbausteinen eingefügt, der in den Abendstunden leuchten und das Sonnenlicht am Tage widerspiegeln soll. Der neue, moderne Gebäudekörper wird von breiten Wandelgängen umgeben sein und bezieht den ursprünglichen Bestand an den ihn umgebenden Seiten variabel ein. Auf diese Weise entsteht in dem historischen Hallenensemble ein großer Saal, der durch unterschiedliche Bestuhlungsvarianten für verschiedene Veranstaltungsformate nutzbar sein wird. Rock-, Pop-, Klassik- und Symphonie-Konzerte, die gemäß ihrer Natur mitunter sehr unterschiedlichen Ansprüche an Veranstaltungshäuser stellen, können dann von den Monheimer Kulturwerken genauso unter einem Dach realisiert werden wie Theaterstücke, Musicals und Comedy-Events. Und auch Brauchtums- und Bürgerveranstaltungen sowie Kongresse, Tagungen und Konferenzen werden an diesem besonderen Kulturort stattfinden.
Insgesamt denken die Monheimer Kulturwerke schon jetzt das Angebot von Kunst und Kultur im urbanen Raum neu und alternativ: möglichst niederschwellig, demokratisch und offen setzt das junge Unternehmen künstlerische Energien frei und begeistert so das Publikum mit jeder Veranstaltung neu. In der zukünftigen Kulturraffinerie K714 soll schließlich ein besonderer Ort der Begegnung entstehen: „Wir wollen den Bogen zwischen Tradition und Moderne spannen, allen Kulturrichtungen eine Heimat bieten und so den Menschen einen besonderen Ort der Begegnung schenken“, erklärt Martin Witkowski die Idee. „Mit der Kulturraffinerie K714 werden wir diesem außergewöhnlichen Raum seine Seele wiedergeben und gleichzeitig dazu einladen, gemeinsam Kunst, Kultur und Geselligkeit zu genießen.“
Titelfoto: Lockdown Frühjahr 2020: Auf der Bürgerwiese Baumberg.
© Foto: FINE Entertainment
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