Caroline Link mit dem Helmut-Käutner-Preis der Stadt Düsseldorf ausgezeichnet
von Evelin Theisen
Am 15. November überreichte Oberbürgermeister Thomas Geisel den mit 10.000 Euro dotierten Filmpreis im Rahmen eines Festaktes im Plenarsaal des Rathauses. Der Preis wurde zum 16. Mal vergeben. Die Laudatio hielt der Kulturwissenschafler Prof. Dr. Jörn Glasenapp. Caroline Link: „Es macht mich sehr froh, wenn mir Menschen in meine Empfindungswelten folgen, meinen Geschichten zuschauen und zuhören und wenn sie mir sagen, dass ihnen meine Filme tatsächlich etwas bedeuten.“
In der Begründung der Jury heißt es: „In ihrem filmischen Werk der letzten drei Jahrzehnte überzeugt die Regisseurin mit Arbeiten wie „Jenseits der Stille“ (1996), dem Oscar-prämierten „Nirgendwo in Afrika“ (2001) oder ihrer jüngsten Literaturverfilmung „Der Junge muss an die frische Luft“ (2018). Es gelingt ihr immer wieder, emotional tiefgründige Themen einfühlsam einem breiten Publikum nahezubringen. Mit ihrer sensiblen Schauspielerführung gelingt es ihr, sowohl namhafte Darstellerinnen und Darsteller als auch immer wieder junge Talente zu Höchstleistungen anzuspornen.“
Oberbürgermeister Thomas Geisel: „Die Landeshauptstadt Düsseldorf würdigt mit dem Helmut-Käutner-Preis Caroline Link für ihre wegweisende und großartige Leistung als Filmschaffende. Sie entwickelt in ihren Werken eine geeignete Bildsprache, um anspruchsvolle Themen und gute Unterhaltung virtuos zusammenzubringen. Dabei ermutigt sie die Menschen stets, zu ihren Gefühlen zu stehen und sie zu zeigen.“
Die Verleihung wurde musikalisch durch Eszter Király (Klarinette) und Airam de Vera Ramos (Gitarre) von der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf begleitet. Sie spielten Filmmusik aus Caroline Links Werk „Jenseits der Stille“. Zudem gab ein Filmbeitrag Einblicke in die Arbeiten der Drehbuchautorin: Eine Zusammenstellung des Filmmuseums zeigte verschiedene Szenen aus Links sechs Langfilmen. Anschließend trug sich Caroline Link in das Goldene Buch der Landeshauptstadt Düsseldorf ein. Der Helmut-Käutner-Preis wird verliehen an „Persönlichkeiten, die durch ihr Schaffen die Entwicklung der deutschen Filmkultur nachdrücklich unterstützen und beeinflussen, ihr Verständnis gefördert und zu ihrer Anerkennung beigetragen haben“. Der Filmpreis der Landeshauptstadt erinnert an den in Düsseldorf geborenen Regisseur Helmut Käutner (1908 Düsseldorf – 1980 Castellina, Italien). Bekannt wurde Käutner mit Filmen wie „Die große Freiheit Nr. 7“, „Des Teufels General“ oder „Wir Kellerkinder“.
Bisherige Käutner-Preisträgerinnen und Preisträger: 2017: Margarethe von Trotta 2015: Ulrich Tukur 2013: Christian Petzold 2010: Christoph Schlingensief 2007: Dieter Kosslick 2004: Wim Wenders 2001: Hannelore Hoger 1999: Rudolf Arnheim 1995: Hanns Eckelkamp und Wolf Donner 1993: Hildegard Knef 1990: Wolfgang Kohlhaase 1988: Ulrich Gregor und Hilmar Hoffmann 1986: Bernhard Wicki 1984: Wolfgang Staudte 1982: Lotte Eisner |
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