24. August 2016In 2016/3

Die Macherin: Petra Wassner

Geschäftsführerin von NRW.INVEST


von Evelin Theisen

Erfahren, pointiert und visionär – so erlebt man Petra Wassner im Gespräch. Die Geschäftsführerin von NRW.INVEST leitet seit über 15 Jahren die NRW-Wirtschaftsförderung. Wie gelang es ihr, sich all die Jahre zwischen Politik, Verwaltung und Wirtschaft zu behaupten? Eine Frage, die bei der ansonsten sehr schlagfertigen Managerin erst einmal eine Pause verursacht. Nach ihrem Einstieg in die Geschäftsführung 2001 hat sie die Gesellschaft von Grund auf umgestaltet. Seit damals erlebte Petra Wassner drei Regierungswechsel und diente fünf Wirtschaftsministern. „Entscheidend war, dass ich meine Tätigkeit als Moderatorin zwischen Wirtschaft und Politik verstehe“, erläutert die gebürtige Pfälzerin. „Wirtschaftsförderung – insbesondere die Anwerbung ausländischer Unternehmen – kann nur im Konsens mit Politik und Verwaltung erfolgreich sein.“

Und erfolgreich ist die inzwischen national und international anerkannte Wirtschaftsförderin. Aufgebaut hat sie ihre Expertise in über 25 Jahren: Das Interesse für Wirtschaftsförderung begann 1991. Nach ihrer Lehrtätigkeit an der Universität Duisburg wechselte sie zur damaligen GfW, der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Nordrhein- Westfalen. In den 90er-Jahren wirkte sie intensiv mit, die damalige Gründungs-Offensive NRW, Go! aufzubauen und NRW zum Gründerland zu entwickeln. Gerade heute wieder ein aktuelles Thema im Rahmen der globalen Digitalisierung. Mittelstands-, Außenwirtschafts- und Restrukturierungsförderung von KMUs in Schieflage sowie die Neuausrichtung des internationalen Standortmarketings gehörten zu ihren Kernaufgaben.

Zwischen 2004 und 2007 baute sie die GfW zu einer internationalen Ansiedlungsgesellschaft um. Mit NRW.INVEST trug sie dazu bei, dass NRW zu den führenden Standorten für ausländische Direktinvestitionen in Europa zählt und Platz Eins in Deutschland belegt. Insbesondere Japan, China und die USA stehen im Fokus ihrer Ansiedlungswerbung. Nach NRW fließt fast ein Drittel aller Investitionen aus dem Ausland, mehr als in jedes andere deutsche Bundesland. Über 18.000 internationale Firmen steuern von hier aus ihre Deutschland- oder Europaaktivitäten.

„Wir müssen uns ständig neu definieren und alle wichtigen Trends im Blick haben“, betont Wassner. „Nur so behaupten wir unsere Position als Investitionsstandort in Europa“. Die Managerin macht deutlich, dass sie auch nach 25 Jahren immer noch für das Thema internationale Wirtschaftsförderung brennt.


Ähnliche Beiträge