Aufstellung des Schumann-Denkmals am Ratinger Tor
von Dr. Edmund Spohr
Das Ratinger Tor war Teil der Planung der Nordseite des U-Bahnhofs Heinrich-Heine-Allee. 1983 wurde der Architekt Dr.-Ing Edmund Spohr damit beauftragt, die durch die geplante Unterfahrung des Ratingers Tors notwendige Instandsetzung und Restaurierung der Bausubstanz vorzunehmen. Als Vorgängerbau der von Karl Friedrich Schinkel in Berlin errichteten Neue Wache hat es durch seine Vorbildfunktion eine große europaweite Bedeutung erlangt. Das nördliche Ratinger Tor, in dem früher Warteräume für die Straßenbahnhaltestelle waren, hatte eine seitliche Begrenzungsmauer, die in einem Halbkreis zur Oederallee auslief. Der nach dem Krieg errichtete rückwärtige Anbau für die Wohnung von Professor Friedrich Tamms machte an der Südseite ebenfalls eine Mauer erforderlich. Die beiden Torgebäude waren somit spiegelbildlich gut eingefasst. Durch die Beseitigung der Toiletten im nördlichen und dem Verbleib der Wohnung im südlichen Torgebäude wurde die Symmetrie durch den Abbruch empfindlich gestört. Professor Hentrich, Mitstreiter im Kulturbeirat Kunst und Gartenstadt heute IKD, bat Dr. Spohr um die Wiederherstellung der nördlichen Umfassungsmauer. Wegen der dreispurigen Zufahrtsstraße zur Oberkasseler Brücke war dies aus Platzgründen nicht möglich. Inzwischen wäre durch die Anlage eines zusätzlichen Radwegs und Verbreiterung des Bürgersteigs eine Veränderung machbar. Die bei der Restaurierung 1983 angestellte Überlegung, durch ein Kunstwerk den südlichen Abschluss mit der Mauer getrennt zu gestalten, wurde wieder aktuell.
Nach mehrmaligem Scheitern der Findung eines adäquaten Aufstellungsortes für das Schumann-Denkmal von Professor Markus Lüpertz griff Dr. Spohr ein, mit dem Hinweis auf die alte Idee, dem südlichen Torabschluss durch Hinzufügung eines Kunstwerkes ein Eigenleben zu geben. Da Professor Lüpertz in den letzten Jahren seiner Tätigkeit an der Kunstakademie im Ratinger Tor ein Atelier unterhalten hat und Dr. Spohr die Proportionen für ein entsprechendes Kunstwerk festgelegt hatte, konnte dieser dann für den Kulturausschuss, in Abstimmung mit Kulturdezernent Hans-Georg Lohe, einen Antrag vorbereiten. Die Kunstkommission konnte sich mit diesem Standort identifizieren. Einer der Mitspender für das Schumann-Denkmal, Dr. Wulff Aengevelt, trieb in mehreren Anläufen mit dem Kunstgießer Schmäke die Aufstellung hartnäckig voran. Nach Aufstellung des Denkmals äußerte sich Professor Lüpertz: „Der Standort ist so schön und ich bin sehr glücklich, in der Nähe meiner alten Wirkungsstätte in Düsseldorf den schönsten Platz erhalten zu haben.“
Foto: Margot Klutsch
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