Sprachliches
Was die Düsseldorfer sagen …
Klöngel
Ursprünglich in der Bedeutung ‚ein Knäuel Garn’, hat sich diese Bezeichnung in der Variante »Knüngel« (mit ü), zumeist phonetisch besser sprechbar als »Klöngel«, vom kölnisch-ripuarischen Raum über das ganze Rheinland in der Grundbedeutung ‚etwas Verworrenes’ verbreitet. Zumeist wird »Klöngel« heute in übertragener Bedeutung gebraucht: geheime Fäden, Strippen, die gezogen werden oder Verabredungen, die hinten herum, also unter der Hand getroffen werden, um sich und Anderen unerkannt Vorteile zu verschaffen. Auf diese Art wird »geklöngelt«, um dem Einen, dem man sich verpflichtet fühlt, ein Pöstchen (e Pöstche) und dem Anderen ein Ämtchen (e Ämpche) oder einen Auftrag (ne Opdrach) zu verschaffen in der Hoffnung, dass man von jenen auch mal was ‚Gutes’ erfährt. Dann ist der »Klöngel« perfekt. Im Düsseldorfer Raum wird »Klöngel« auch in der Bedeutung ‚unklare Angelegenheit, ungeordneter Zustand, in den kein Licht zu bringen ist’, verwendet. Das dazu gehörige Verb »klöngele« heißt ‚aushecken, was kein Anderer mitkriegen soll’: »die send jett am usklöngele; dat hant die onger sech jeklöngelt«. »Klöngele« kann aber auch bedeuten: ein Verhältnis haben: »Dat Lisa klöngelt met alle Kähls«.
In Zusammensetzungen findet sich »Klöngelskram« für Klüngelei, geheime, undurchschaubare Machenschaften. Ein »Klöngelspitter« ist jemand, der »klöngelt«. »Klöngelech« ist jemand, der schlampig, unordentlich gekleidet ist, aber auch langsam, bummelnd seine Arbeit tut.
Doof
Dem Rheinischen doof entspricht das standarddeutsche taub. Es ist es als mundartliches Wort doof zur Bezeichnung eines einfältigen dummen Menschen ins Standarddeutsch aufgenommen worden, ohne dass weder die Steigerungs-, noch die deklinierten Formen übernommen wurden: doof, döver, am dövsde; de Doove, dr Doove.
Die ursprüngliche Bedeutung des schon im Althochdeutschen gebräuchlichen toub ist empfindungslos, betäubt, übertragen: leer, hohl. Die Düsseldorfer nennen jemanden, der nichts im Kopf hat, im Kopf also hohl ist: en doove Noss, auf Deutsch: eine hohle Nuss. Wenn ein Lehrer bei Schülern als dumm gilt, sagen die Schüler: mer hant ne doove Lärrer. Ein doofer Kerl ist: ne doove Kähl. Doof bleibt doof. Da helfen keine Pillen. = Doof blievt doof, von vöre wie von henge.