17. Juli 2022In 2022/2

„Eine Auszeit und ein paar Glücksmomente hatte jeder in dieser Zeit nötig“

Interview mit Dr. Jürgen Kron, Geschäftsführer Droste Verlag 

von Barbara Schmitz


Der Droste Verlag feiert im nächsten Jahr sein 90jähriges Jubiläum. In dieser Zeit wurden viele wichtige Titel zu Düsseldorf publiziert. Versteht sich der Verlag auch heute noch als Düsseldorf Verlag?

Na klar. Der Verlag ist ganz eng mit Düsseldorf verbunden, alle wichtigen Bücher zur Landeshauptstadt werden bei uns publiziert und mit vielen Institutionen arbeiten wir zusammen. Der Verlag wurde 1933 von Heinrich Droste gegründet und sein erster Autor war ein Düsseldorfer: Heinrich Spoerl mit seinem berühmten Buch „Die Feuerzangenbowle“. Der Vertrag mit ihm hängt gerahmt in meinem Büro, weil er die Gründungsurkunde des Verlags ist. Die Familie Droste hat danach den Verlag sehr breit aufgestellt, etwa mit der ersten Biografie über Adolf Hitler. Aber immer wurde darauf geachtet, dass Düsseldorf im Programm einen herausgehobenen Stellenwert hatte. Heute publizieren wir etwa die Bücher der Mahn- und Gedenkstätte, des Stadtmuseums oder auch einen Titel des Hetjens-Museums. Dazu kommen die populären Werke, etwa die Düsseldorf-Romane von Christa Holtei oder demnächst ein Buch über den Hofgarten. 

In Ihrem derzeitigen Programm findet man sehr viele überregionale Titel, vor allem Stadt- und Wanderführer. Die Reihe „Glücksorte“ scheint sehr erfolgreich zu sein. 

Vom Erfolg der ersten Glücksorte-Bände waren wir offengesagt auch etwas überrascht. Aber wir haben schnell erkannt, dass diese Bücher viele Leser begeistern und beschlossen, die Reihe rasch auszubauen. Inzwischen gibt es über hundert verschiedene Bände, mit denen man in Deutschland und Europa reisen kann. Und da in jedem Buch achtzig einzelne Glücksorte zu finden sind, kann ich Ihnen locker 10.000 Orte empfehlen, an denen das Glück zuhause ist. 

Euer Verlagsmotto ist „Heimat neu entdecken“. Stimmt das denn noch bei so vielen auch internationalen Titeln? 

Eine schwierige Frage. Vor ein paar Jahren war der Begriff „Heimat“ noch bei vielen Menschen belastet, auch von Verlagskollegen wurde uns vorgeworfen, wir würden Heimattümelei betreiben. Aber tatsächlich empfinde ich ihn als einen sehr positiven und starken Begriff, und gerade in der Corona-Zeit waren viele sehr dankbar, dass sie ihre Heimat neu entdecken konnten und sich darin aufgehoben fühlten. Das war auch ein Ziel von uns: Unsere Bücher sollten die Augen dafür öffnen, was es in Deutschland alles zu entdecken gibt. Und unser Anspruch war: Diese Entdeckungen sollten ohne Stress und Aufwand stattfinden, so wie ein richtiges Glückskind einen Schatz findet, nämlich unangestrengt. Inzwischen möchten aber viele LeserInnen unsere Bücher auch auf Reisen dabeihaben, nach dem Motto: Eigentlich finde ich alles, was ich brauche im Internet: Das Hotel, die richtige Straßenbahn, die guten Tipps für Restaurants. Nur eines fehlt mir: Das Überraschende. Unsere Glücksorte sind sehr persönlich, sie sind ganz individuell von den AutorInnen ausgewählt und um sie zu finden, müsste man schon sehr lange im Internet suchen. Ehrlich gesagt finde ich, sie sind die Reisebegleiter, die sich jeder wünscht. 

Gibt es noch weitere Buchreihen, die gleichermaßen Glücksgefühle vermitteln?

Ziemlich zeitgleich mit den „Glücksorten“ haben wir eine zweite Reihe entwickelt: „Wandern für die Seele“ und „Radeln für die Seele“. Sie entstanden aus der Idee, dass viele Menschen beim Wandern einfach nur eine schöne Zeit haben möchten, die Landschaft und das Leben genießen. Andere Wanderführer setzen darauf, dass man möglichst anstrengend unterwegs ist, wir setzen auf Entschleunigung und Wohlfühlen. Das Gleiche gilt auch für andere Reihen, wie etwa „Zu Fuß durch …“, mit denen man Städte ohne Stress erlaufen kann, oder auch unsere neue Reihe „Urlaub für die Seele“. Wir sagen manchmal, wir sind ein echter Glücksverlag, und dazu passen dann auch unsere Bücher. 

Das scheinen ja die perfekten Bücher zu sein, um in diesen schwierigen Zeiten durchatmen und auftanken zu können. 

Ja, das stimmt. Unsere Bücher haben vielen Menschen geholfen, etwas besser mit Corona zurecht zu kommen. Zum einen sind es Bücher über die Heimat. Das Reisen war sehr eingeschränkt, und plötzlich entdeckten viele, wie schön es in ihrer Umgebung oder überhaupt in Deutschland ist. Paderborn statt Paris, Ludwigshafen statt London – das war das Motto. Weil sich nicht jeder so gut in Paderborn oder Ludwigshafen auskennt, waren unsere Bücher die perfekten Reiseführer. Und dazu kam zweitens, dass es ja trotz Homeoffice und Lockdown eine ungeheuer stressige Zeit für viele Menschen war, die emotionale Belastung sehr hoch. Eine Auszeit und ein paar Glücksmomente hatte jeder in dieser Zeit nötig. In vielen Büchern ist einer der Glücksorte auch dort, wo man am schönsten einen Sonnenuntergang bewundern kann – und was gibt es Beruhigenderes in einer unklaren Zeit? 

Wie wichtig sind die Autoren für Ihren Verlag? 

Da gibt es eine ganz einfache Antwort: Ohne Autoren kein Verlag. Sie sind der kreative Motor, der unser Unternehmen voranbringt, ihre Ideen und auch ihr Mut, etwas Neues zu machen, geben unseren Büchern erst den Pfeffer, den sie brauchen. Wir bemühen uns daher, zu unseren Autoren ein sehr gutes Verhältnis aufzubauen und sie dabei zu unterstützen, bei ihrem Schreibprozess optimale Bedingen zu haben. Unser Lektorat ist ganz hervorragend darin, die richtigen Glücksautoren zu finden, sie zu motivieren und gemeinsam mit ihnen die Bücher zu gestalten. Ganz nebenbei: Und unsere Herstellung ist ganz hervorragend darin, aus diesen Texten die schönen Bücher zu machen, die zu den Inhalten passen. Unser Layout wird inzwischen gerne kopiert, ein schöneres Lob für unsere Arbeit kann es gar nicht geben. Ach ja, und unser Vertrieb samt Presse- und Marketingabteilung ist ganz hervorragend darin, die Bücher zu den Kunden zu bringen. Wir organisieren sehr viele Lesungen, weil viele unserer Autoren darin auch sehr begabt sind, und werden in Zeitungen und Zeitschriften überdurchschnittlich oft und gut besprochen.

Sie sind seit 2015 als Geschäftsführer im Verlag – war Düsseldorf für Sie Neuland?

Ich war vorher genau einmal in Düsseldorf, und dass auch nur einen Abend lang zu einem Geschäftstermin. Offen gesagt hatte ich auch überhaupt keine Vorstellung von der Stadt, mit einer Ausnahme: Der Ratinger Hof mit seinen ganzen Bands war in meiner Jugend der aufregendste Ort in Deutschland. Ich war zwar zu der Zeit nie dabei, aber die Musik von dort war sehr prägend. Der wunderbare Droste-Band „Keine Atempause“ von Sven-Andre Dreyer und Michael Wenzel, dazu den Fotos von Thomas Stelzmann, war daher für mich ein Herzensprojekt, für dessen Realisierung ich allen Beteiligten dankbar bin. 

Als ich im Verlag angefangen hatte, traf ich an meinem zweiten Arbeitstag bereits den Autor Jens Prüss, der mich unter seine Fittiche nahm, mir die Stadt zeigte und erklärte. Dabei machte er mich mit sehr vielen interessanten Menschen bekannt. Ich hatte also von Anfang an das Gefühl, hier sehr gut aufgenommen zu sein. Ich bin inzwischen ein Düsseldorfer aus Überzeugung, und wenn es die Pfalz nicht gäbe, würde ich die Stadt zum schönsten Ort überhaupt erklären. 

Info Droste Verlagsgruppe 

Gluecksorte, , „Eine Auszeit und ein paar Glücksmomente hatte jeder in dieser Zeit nötig"Der Wirtschaftsjournalist Heinrich Droste gründete 1921 einen Zeitungsverlag unter dem Namen Industrie-Verlag und Druckerei AG in Düsseldorf. In diesem erschien u.a. der Düsseldorfer Stadt-Anzeiger.1933 begann er mit dem heutigen Buchverlag für Belletristik. Zu den ersten Autoren gehörten u.a. Heinrich Spoerl, Hans Müller-Schlösser und Alfred Schmidt-Hoepke. Nach dem Verbot der KPD-Zeitung Freiheit und der Volkszeitung (SPD) übernahm der Verlag die Schriftsetzer und Drucker. Die Schwester von Droste, Hulda Pankok (Ehefrau des Malers Otto Pankok), war Lektorin des Verlages. In der Zeit des Nationalsozialismus wurden im belletristischen Bereich fast ausschließlich ausländische Autoren verlegt. Zum Teil betraute man im Ausland Juden mit Werkübersetzungen. Von 1936 bis 1969 firmierte der Verlag unter dem Namen Droste Verlag und Druckerei KG. 
Um Aufarbeitung der Geschichte nach dem 2. Weltkrieg bemüht, erschienen in der Bundesrepublik wegweisende Werke von u.a. Alan Bullock (Hitler. Eine Studie über Tyrannei) und Fritz Fischer (Griff nach der Weltmacht). Biografien und Memoiren über Persönlichkeiten wie Charles de Gaulle, Werner Forßmann, Claus Schenk Graf von Stauffenberg und Manfred von Ardenne wurden verlegt. Weiterhin gehörten zum Programm auch die Schriftsteller Hugo Hartung, Irmgard Keun, Alexander Spoerl und Ehm Welk. 
Nach dem Tod von Heinrich Droste 1958 übernahm Sohn Manfred Droste († 2021) die Geschäfte. Es wurden Bildbände u.a. mit Eugen Roth und Hans Habe publiziert. Droste übernahm in dieser Zeit den angesehenen Fotoverlag Wilhelm Knapp. Autoren wie Stephan Harbort, Sonja Bernadotte, Avi Primor, Joachim Bitterlich, Walter Brune und Walter Riester verlegten ihre Bücher bei Droste. 2002 wurde Felix Droste Geschäftsführer. 2015 stieg Jürgen Kron als Geschäftsführer in die Düsseldorfer Verlagsgruppe ein. Der Grupello Verlag wurde 2019 nach dem völlig überraschenden Tod des Gründers und Besitzers Bruno Kehrein von Droste übernommen. Seit einiger Zeit gibt es zusätzlich die Glücksorte GmbH. 

 

Der Droste-Verlag hat im nächsten Jahr 90jähriges Jubiläum. War der Verlag damals schon so aufgestellt, wie heute?

Der Verlag hatte, als ich kam, vor allem sehr gute und engagierte Mitarbeiter, die Lust auf neue Ideen und interessante Bücher hatten. Und die Familie Droste als Inhaber war bereit, sich auf unsere Ideen einzulassen und sie engagiert und nachhaltig zu unterstützen. 

Zu meinem Glück ist die Familie Droste ja auch in Düsseldorf eine feste Größe, sie sind kulturell, wirtschaftlich und auch politisch in der Stadt präsent. Dr. Manfred Droste, der leider kürzlich verstorben ist, war ein großer Mäzen und, wie er mir gleich bei unserem ersten Gespräch sagte, in über 50 Düsseldorfer Vereinen Mitglied. Von seinen Kindern sind Felix und Tilman Droste im Verlag als Geschäftsführer verantwortlich und ermöglichen durch ihre Kontakte und Erfahrung, dass wir immer gut beraten werden. Als ich zum Beispiel anfangs mit den wichtigen Düsseldorfer Kulturinstitutionen über mögliche Kooperationen sprechen wollte, bekam ich überall sofort einen Termin – und das hatte ich dem guten Namen Droste zu verdanken. 

Das Verlagsprogramm war zu diesem Zeitpunkt etwas zu breit aufgestellt, es gab neben den Ausflugsführern viele andere Reihen, etwa Bildbände oder Belletristik. Der Ansatz, den wir neu erarbeiteten, war es, uns auf wenige Reihen zu konzentrieren und diese dann zu einer Marke zu machen. Das ist uns gelungen, inzwischen kopieren sogar große Verlage unser Konzept. 

Außerdem war der Droste-Verlag sehr stark auf seine nähere Umgebung fokussiert, also Düsseldorf, den Niederrhein, das Ruhrgebiet etc. Wir merkten im Verlag schnell, dass die neuen Reihen auch in anderen Regionen gut angenommen wurden. Also entwickelte sich Droste sehr rasch zu einem Verlag, der in ganz Deutschland, dann in den deutschsprachigen Ländern und inzwischen weltweit Reiseziele vorstellt. 

Bei dieser rasanten Entwicklung des Verlags, wie sieht denn die Zukunftsplanung aus?

Da gibt es ganz unterschiedliche Bewegungen. Zunächst einmal bauen wir die bestehenden Reihen sehr konsequent weiter aus. Unser Lektorat hat schon für die nächsten zwei, drei Jahre die Ziele für „Glücksorte“ oder „Wandern für die Seele“-Bände geplant. Dabei geht es immer mehr zu fernen Zielen bis Südostasien und Amerika. Wir sehen uns als Reisebegleiter-Verlag, der ein Vollprogramm anbietet: Jeder, der eine Reise plant, soll wissen, dass es dazu ein passendes Buch von uns gibt. 

Darüber hinaus planen wir auch neue Reihen und Konzepte. So freue ich mich schon über einige Bände mit Ausflugszielen ganz speziell für Weinliebhaber, die nicht nur trinken, sondern eine Weinregion auch erwandern, erleben und erfahren möchten. Ein schöner Ausblick über Weinberge kann ja auch etwas Berauschendes haben. Zuletzt überlegen wir im Verlag seit einiger Zeit, ob und wie wir unsere Inhalte noch auf andere Weise für unsere Leser nutzbar machen können. Da es inzwischen weit über 100 Bände mit Glücksorten gibt, in denen jeweils 80 enthalten sind, verfügen wir über einen Schatz von mehr als 10.000 Orten in Deutschland und weltweit, an denen man glücklich sein kann. Wahnsinn, sage ich mir selbst immer mal wieder und bin dann sicher, dass sich damit noch etwas machen lässt. 

Seit 2019 gehört auch der Grupello Verlag zu Droste. Eigentlich sind Sie ja eine Verlagsgruppe, denn auch der Grupello Verlag ist wie Sie eigenständig, oder?

Der Grupello Verlag wurde nach dem völlig überraschenden Tod des Gründers und Besitzers Bruno Kehrein von der Familie Droste übernommen, und zwar als eigenständiger Verlag, nicht als Imprint des Droste Verlags. Seitdem bezeichnen wir uns als Verlagsgruppe. 

Sind das alle Unternehmen, die zur Droste-Verlagsgruppe gehören?

Es gibt noch einen weiteren Verlag, den Knapp-Verlag. Er wurde von der Familie Droste in den 50er Jahren aufgekauft und war lange Zeit sehr erfolgreich mit Büchern zum Thema Fotografie und auch Uhren. Die Entwicklung der digitalen Fotografie verpasste er aber leider und ist daher heute nicht mehr aktiv. Außerdem haben wir vor einiger Zeit die „Glücksorte GmbH“ gegründet, die sich um die Verwertung der Inhalte kümmert und eigenständig ist. Wir würden gerne das Thema „Glück“ in ganz unterschiedlicher Weise umsetzen. Dazu gehört es etwa, dass wir mit einem Reisebüro, das zufällig auch zwei Mitgliedern der Familie Droste gehört, Glücksreisen planen. Unsere Autoren sollen vor Ort die Teilnehmer führen und natürlich besondere Plätze vorstellen und Events schaffen. Außerdem würden wir gerne eine „Glücks-Community“ aufbauen, aber das ist ein schwieriges Feld. 

Eigenständig bedeutet ja auch, dass der Grupello Verlag ein eigenes Programm hat. Wie sieht das aus?

Unter Bruno Kehrein war der Verlag ganz auf ihn und seine Interessen zugeschnitten. Und er hatte sehr vielfältige Interessen, von Lyrik über kritische Wissenschaft bis hin zu wunderbaren Bildbänden. Dazu kamen noch Quizschachteln zu den unterschiedlichsten Themen, die durch ihre Ausstattung ziemlich einmalig in der deutschen Bücherlandschaft waren. Nach der Übernahme konnten wir das Programm nicht in seiner Gesamtheit weiterführen. Also konzentrierten wir uns auf die Quizschachteln, die uns als Produkt sehr zukunftsfähig erschienen. Inzwischen haben wir zwei Reihen daraus gemacht. Zum einen führen wir die klassischen Schachteln weiter, nun unter dem Label „Quiz im Quadrat“. Die Themen sind weiterhin sehr unterschiedlich: von Whisky und Piraten bis zur Bauhauskultur und einem Quiz über die Brüder Humboldt. Wir haben die Ausstattung etwas modernisiert und sind damit sehr zufrieden. Dann haben wir zum zweiten eine neue Reihe entwickelt, die „Heimat-Quize“. Hier werden Fragen zu bestimmten Regionen gestellt, etwa auch zu Düsseldorf. Die Schachteln sind deutlich größer und aufwändiger, die Farbgebung ist knackig und die Fragen eher für Menschen, die sich auch für Nachhaltigkeit, grüne Lungen und Szenekneipen interessieren. Das Ergebnis hat uns selbst überrascht, sie kommen sehr gut an und machen uns viel Freude. 

Die Lage für die Branche ist schon länger schwierig. 

Klar, „wie immer“, bin ich versucht zu sagen. Aktuell machen uns die Papierpreise zu schaffen, die aufgrund verschiedener Ursachen erheblich gestiegen sind. Manche Verlage haben sogar Probleme, noch das passende Papier zu bekommen, unter anderem wegen eines Streiks beim größten Papierproduzenten der Welt, der in Finnland sitzt. Die Druckereipreise steigen natürlich auch aufgrund der Kosten für Energie, dazu möchten die Zwischenbuchhändler und die großen Buchhandelsketten gerne noch etwas mehr vom Kuchen. Ein anderes Problem, das es schon länger gibt, sind die rückläufigen Zahlen bei den Buchkäufern und Lesern. Es lässt sich seit vielen Jahren beobachten, dass sich das Buch gegen die Konkurrenz von Netflix, Computerspielen, Podcasts usw. zwar ganz gut behauptet, aber aufgrund der Vielfalt doch Einbußen hat. Der Kuchen, von dem alle mehr wollen, wird also leider kleiner. 


Kurzvita 

Juergen Kron Portrait, , „Eine Auszeit und ein paar Glücksmomente hatte jeder in dieser Zeit nötig"Als geborener Pfälzer versteht er die rheinische Lebensart sehr gut und ist in den sieben Jahren, die er hier lebt und arbeitet, zum Düsseldorfer aus Überzeugung geworden. Zuvor war er in Frankfurt und Darmstadt für verschiedene Verlage tätig. Bei Eichborn betreute er u.a. die Andere Bibliothek, bei der Societät schärfte er seinen Blick für regionale Themen und im Verlag Phillip von Zabern entdeckte er die Welt der Archäologen. Daneben war er als Journalist aktiv. Studiert hat er in Mainz Literaturwissenschaft und Philosophie, dort unterrichtete er auch Komparatistik und Filmwissenschaft, später auch Buchwissenschaft. Seine Promotion behandelte das Werk von Ernst Jünger. Beim Droste Verlag begann er 2015 als Geschäftsführer und übernahm später diese Position zusätzlich beim Grupello Verlag. Zuletzt gründete er die Glücksorte GmbH. Er wohnt mit seiner Frau in Flingern. 


© Fotos: Klaus Jacklen, Barbara Schmitz

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