Familienleben hautnah in Zeiten von CORONA (4)
Logbuch des Mörsenbroicher Wegs
Teil 4 – Basis einer auf Corona gelandeten Familie.
von Caroline Merz
Zu Hause angekommen, gab‘s erst mal sowas wie eine Bestandsaufnahme. An den Gesichtern meiner Kinder konnte ich sehen: unsere Mutter ist durchgefallen. Viele Tage nur Kartoffeln und Püree.
KEINE Nudeln – Teenagers Grundnahrungsmittel – kein Reis! Wie sollte man da überleben?
„Okay, wir machen Nudeln selber“, das war mein letzter Ausweg.
„Mama, wie sollen wir das machen ohne Mehl?“ fragte Mimi.
Das hatte ich natürlich nicht bedacht. Klar hatten wir Mehl zu Hause – oder nicht? Wir hatten NICHT! Als ich im Kosovo war, hatte Anastasia eine Backversuchsphase – zu Hause wohlgemerkt. In der Studentenbude wollte sie ja keinen Dreck machen, aber hier wird ja geputzt und die Zutaten gibt‘s gratis.
Das war das Ende. Ich schickte meine Kinder auf die Jagd:
„Fahrt halt in mehrere Supermärkte, ich fahre in die Metro. In 2 Stunden machen wir eine Telefonkonferenz, wer was hat.“
Wir gabelten tatsächlich noch ein paar Päckchen Nudeln und auch TK Erbsen und den Spinat mit dem Blubb auf. Die erste Woche des Lockdowns war gerettet.
Titelfoto: Mimi
© Foto: Caroline Merz
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