Die geliebten Düsseldorfer Gaslaternen
Kommentar von Wolfgang Rolshoven, Baas Düsseldorfer Jonges
Ein Mainstreamer war Alexander Fils nie. Der promovierte Kunstverleger und Galerist sitzt für die CDU im Düsseldorfer Stadtrat. Sein Wort ist von Gewicht nicht nur deshalb, weil er den einflussreichen Ausschuss für Stadtentwicklung leitet. Dass Fils, der anfänglich das Thema Gaslaternen völlig unterschätzte, im Stadtrat ans Mikro gegangen ist, um sich als Bekehrter zu outen, ehrt ihn. Selten genug erlebt man im politischen Geschäft solche Bekenntnisse: Sorry, ich habe mich geirrt.
Elf Jahre hat es gebraucht, jetzt ist der Streitfall entschieden. Die NRW-Landeshauptstadt erhält 10.000 von 17.000 Gaslaternen. Dass große Teile der Bürgerschaft ihren gewählten Ratsvertretern erst zeigen mussten, dass und warum man die alten Laternen nicht dem Rechenstift opfern darf, ohne das Stadtbild schwer zu beschädigen, spricht gegen beachtlich große Teile des Stadtrates. Und zeigt zugleich, dass man mit Mut und Zähigkeit am Ende viel erreichen kann. Wir Jonges waren von Beginn an mit an der Front. Unsere ehemaligen Vorstände werden sich gut erinnern, weil der Kampf Nerven gekostet hat.
Der Streitfall ist mit unerwarteter Einmütigkeit im Stadtrat zu Ende gegangen. Wir zählen dort jetzt viele Bekehrte. Respekt. Dazu zu lernen ist keine Schande. Mag gut sein, dass ein Wissenschaftler sich dieses Beispiels für ein Stück kommunaler Demokratie mal im Rahmen einer Examensarbeit annimmt. Schon mit dem Aktenstudium wird er über eine lange Strecke beschäftigt sein.
Er wird dabei nicht nur auf kreative Menschen mit großem Kämpferherzen stoßen, sondern auch auf Menschen, die mit allerlei schnöden Tricks und Rechenkunststücken daherkamen und nicht begriffen, dass man das Gesicht einer Stadt nicht ohne Not beschädigen darf. Die Geschichte der Gaslaternen in Düsseldorf ist eine Geschichte der Liebe zu „meiner Stadt“, nicht die des Rechenstiftes. Fils hat das öffentlich bekannt. Die Liebe hat gesiegt, das ist die Botschaft. Von der Liebe und der Leidenschaft versteht Stadtdezernentin Cornelia Zuschke deutlich mehr. Sie hatte den Streitfall geerbt, entkrampft und mit viel Geschick zu einem guten Ende gebracht. Weil sie das Gespräch gesucht hat.
Ein zweites Mal: Respekt
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