Familienleben hautnah in Zeiten von CORONA (3)
Logbuch des Mörsenbroicher Wegs
Teil 3 – Basis einer auf Corona gelandeten Familie
von Caroline Merz
Mittlerweile lief der Fernseher konstant und wir verfolgten das Geschehen auf allen Kanälen. Es gab nur ein Thema: CORONA!
Schlimmste Bilder aus Italien machten die Runde. Das war nun nicht mehr so abstrakt weit weg wie China. Das Telefon stand nicht still. WhatsApp und Quatschen hielten sich die Waage. Dazu Facebook und Instagram – alle hatten nur ein Thema: CORONA!
Und plötzlich sah ich das Profilbild meines Mannes: Komplett vermummt hatte ich ihn noch nie gesehen. Sein Büro in der Uniklinik Frankfurt im Hintergrund. Ich rief ihn an und bekam eine Nachricht zurück. „Kann nicht reden, hier ist die Hölle los.“ Mehr und mehr bekam ich Angst. Was rollte da auf uns zu? Auch meine Kinder hörten bei den Bildern aus italienischen Krankenhäusern auf zu streiten. Und Mimi piepste wieder: „Wir werden alle sterben.“
Keine Widerworte der großen Kinder zeigte mir, die Lage ist ernst.
Meine Freundin Camilla (Nylund) ruft mich an. Ihre Tochter Isabel sitzt in Holland fest, und der Kurz in Österreich hat die Grenzen dicht gemacht. Wohin soll sie? – Camilla ist fertig.
„Schick sie her. Wir machen das schon.“ Am Abend kommt Isabel. Klar ist, das ist für länger! Isabel ist froh, aus Holland noch heraus gekommen zu sein. In 3 Tagen ist ihr Geburtstag. Camilla ist beruhigt. Wir legen uns freiwillig 14 Tage Quarantäne auf. Ich kam aus dem Kosovo, Isabel aus Holland – das reicht uns dafür.
Ohne Nudeln und Reis schaffe ich es, ein leckeres Essen zu kochen!
Alle sind müde und können das Wort Corona nicht mehr hören. Kaum im Bett, rief Robert an. Mein Mann ist der geborene „Antipanikmacher“, aber an diesem Abend klang er das erste Mal besorgt. Ich bat ihn, mir genau die Spielregeln zu erklären.
„Das mit der Quarantäne finde ich gut. Dass Anna Masken nähen will, finde ich auch gut. Besser als nix.“
Ich machte ihm Vorwürfe. Bevor ich in den Kosovo geflogen war, wollte ich zur Sicherheit ein paar Masken kaufen. Aber er meinte damals, das ist nicht nötig. Die kann man immer noch kaufen. Und dann hatte er eine zündende Idee: „Erinnerst du dich an die Karnevalskostüme deiner albanischen Studenten? Vielleicht sind noch ein paar Masken übrig. Und ansonsten kauf einfach morgen welche. Schick Romeo und Anna zum Einkaufen. Du bleibst 14 Tage zu Hause.“
Mittelberuhigt schlief ich ein, flankiert von Mimi, die ja nicht sterben wollte.
Titelfoto: Komplett vermummt: Prof. Dr. mult. Robert Sader
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